Keynote 2

Kulturelle Bildung 2030: Future Skills im digital-analog vernetzten Ganztag – und darüber hinaus

Referent:
Prof. Dr. Olaf-Axel Burow, Institute for Future Design und Universität Kassel

Wissen ist keine Kompetenz – wie Zukunftsgestalter:innen nachhaltig gestalten
Was es bedeutet, im „Zeitalter der ‚Großen Beschleunigung‘“ angekommen zu sein, stellte zum Abschluss des Fachtags Prof. Dr. Olaf Axel Burow vom Institute for Future Design vor. In seinem Vortrag „‚Kulturelle Bildung 2030‘. Future Skills im digital-analog vernetzten Ganztag – und darüber hinaus“ führte er das Plenum durch die Frage nach der Ausgestaltung von Zukunftskompetenzen von Lernenden, Schule, Lehre und denen, die diese Bereiche gestalten.

Wie verletzlich, unsicher, komplex und uneindeutig das aktuelle Weltgeschehen ist, zeigt die Zunahme besorgniserregender Entwicklungen im sozio-ökonomischen Bereich und in der Umwelt, zeigen die Pandemie und der Angriffskrieg in Europa. Diese sogenannte „VUCA-Welt“ (volatile, uncertain, complex, ambiguous) betrifft auch den Bildungsbereich. Erforderlich ist laut Burow daher der Aufbau einer „Resilienten Schule“ in unsicheren Zeiten. Diese verschränkt Vormittags- und Nachmittagsangebote miteinander, hat ihre Räumlichkeiten nicht nur dem neigungsorientierten Lernen angepasst, sondern öffnet sich auch dem Quartier und befähigt ihre Schülerinnen und Schüler dazu, ihre Zukunft nachhaltig zu gestalten.

Um diese Zukunft gestalten zu können, bedarf es neuer Kompetenzen und eines anderen Mindsets. Die neuen Kompetenzen umfassen Kreativität, kritisches Denken, Kommunikation und Kollaboration („4-K-Modell“), Selbstwahrnehmung, Selbstmanagement, soziales Bewusstsein, selbstgesteuertes Lernen und aktives Mitgestalten. Statt linear zu denken und zu handeln, braucht es transformative Prozesse: Dabei geht Burow davon aus, dass statt im linearen Zeitstrahl (Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft) vom Ende her gedacht werden muss. Wie stelle ich mir die resiliente Schule vor, welche Visionen verbinde ich mit ihr?

Methoden der kulturellen Bildung unterstützen dabei, Zukunftsideen frei(er) von Erlebtem zu gestalten: sich Möglichkeitsräume auszumalen, die über bestehende Sachzwänge hinausgehen und sich den Raum nehmen, die Zukunft aktiv zu gestalten. Dazu gehört auch, digitale und analoge Lernprozesse zu ergänzen, anstatt in Gegensätzen zu denken. Auch dabei kann die kulturelle Bildung passende Umgebungen und Formate schaffen.