Fachforum Ganztägige Bildung 2

Vorhandenen Raum sinnvoll nutzen: Pädagogische Architektur in Ganztagsschule

Referent:
Adrian Krawczyk, Architekt und Referent für pädagogische Raumkonzepte

In seinem Vortrag stellte Adrian Krawczyk offene Konzepte für Schulräume als Formen neuer Lernräume vor. Dabei spielen die Potenziale von Bestandsräumen eine große Rolle. Durch Umgestaltung und Neuausrichtung von Flächen kann Schule weg von Frontalunterricht und hin zu einem Ort für Kreativität und freie Bewegung weiterentwickelt werden. Schulräume sollen dadurch eine Transformation zu Lern- und Erfahrungsräumen erleben und sowohl Schüler:innen als auch Lehrer:innen die Möglichkeit zur freien Gestaltung geben. Dabei spielen verschiedene architektonische Elemente eine Rolle, die sowohl eine Umgestaltung größerer Flächen, wie etwa Verbindungen zwischen unterschiedlichen Räumen, zum Ziel haben können, als auch kleinere Elemente der Umgestaltung innerhalb bestehender Räume wie z. B. die Mehrfachnutzung von Möbeln. „Selbstlernen“ steht bei einem großen Teil der Raumkonzepte im Vordergrund und das gesteuerte Lernen in festen Unterrichtseinheiten kann durch Raumgestaltung abgelöst werden. So wirkt sich Raumgestaltung nicht nur auf die reine Nutzung der Flächen, sondern auch auf die pädagogische Umsetzung und Wirkung von Schule auf das Lernen und die Entwicklung aus. Denn die Art und Weise der Flächennutzung ist ein zentraler Aspekt von Lernsettings. 
 
In Zusammenhang mit dem Ganztag spielt das Thema Raumgestaltung eine besonders wichtige Rolle. Die geteilte Nutzung von Räumen des Vormittags für den Nachmittag bietet die Möglichkeit, bestehende Räume effizient zu nutzen und die Notwendigkeit von Neubau zu minimieren. Pausenhallen, Bibliotheken, Gemeinschaftsflächen und Ruheräume können durch innovative Gestaltung den unterschiedlichsten Bedürfnissen von Kindern und Jugendlichen Raum geben. Von Flächen für freie Bewegung und Spielen bis hin zu kleinen Ruheoasen, die einzeln oder in Kleingruppen genutzt werden können, erfüllen Raumkonzepte dann ihren pädagogischen Zweck, wenn sie den natürlichen und individuellen Bedürfnissen der Schüler:innen gerecht werden. 
 
Neben Beispielen räumlicher Lernarrangements nach Rosan Bosch können der Präsentation zum Vortrag von Herrn Krawczyk viele Bilder und Anregungen zur Nutzung verschiedenster Bestandsräume an Schulen entnommen werden.

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