Gemeinsames Netzwerktreffen

der bildungsmanagementaktiven Kommunen in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein

Art:

Ort:
Lübecker Musik- und Kongreßhalle
Willy-Brandt-Allee 10
23554 Lübeck
Datum: 
Donnerstag, 22. September 2022 - 10:00 bis 16:00

Die Frage, wie sich Zugang und Teilhabe für Alle in sämtlichen Bereichen des Lebens realisieren lassen, stand im Fokus des interkommunalen Netzwerktreffens der bildungsmanagementaktiven Kommunen am 22. September 2022 in der Musik- und Kongresshalle in Lübeck.

Geöffnet wurde das große Themenfeld mit einer Projektvorstellung von Anja Schulz und Erik Ortlieb von Kommune Inklusiv Rostock. Dabei nehmen sie sich nichts weniger vor als allen Rostocker:innen und Besucher:innen der Stadt die „ganz selbstverständliche gleichberechtigte und selbstbestimmte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben“ zu ermöglichen. Ähnlich wie beim datenbasierten kommunalen Bildungsmanagement (DKBM) spielen auch hier stabile Netzwerke und Kooperationen zwischen Verwaltung, Zivilgesellschaft und Bildungseinrichtungen eine elementare Rolle. Die Ansiedlung des Projektes im Bereich „Freizeit“ ist laut den Projektkoordinator:innen ein großer Vorteil, da Veränderungen hier einfacher umsetzbar sind als in fest(er) eingefahrenen Strukturen.

Welche Rolle die Eingliederungshilfe bei der Stärkung junger Menschen spielt, stellte anschließend Horst Bauer, Abteilungsleiter der Eingliederungshilfe der Stadt Flensburg, vor. Nach einer zweijährigen Erprobungsphase hat die Stadt Flensburg die Schulbegleitung in Grundschulen seit diesem Schuljahr von Individualmaßnahmen auf eine sogenannte Pooling-Lösung umgestellt. Kerngedanke ist die Reduzierung stigmatisierender Effekte der Kinder bei gleichzeitig hoher fachlicher Qualität und Steigerung der Stellenattraktivität für die Fachkräfte. Auch hier zeigt sich, dass Elemente des DKBM wie die professionsübergreifende Zusammenarbeit und frühzeitige Einbeziehung aller am Prozess beteiligten Akteure zu den Gelingensbedingungen eines solchen Vorhabens zählen. Wie groß das Interesse der anderen Kommunen an diesem Pooling-Konzept ist, zeigten die vielen Nachfragen und Diskussionen, die sich bereits während des Vortrags ergaben.

Neben Bildungsmanagement ist Monitoring zentrales Element des DKBM. Die Bildungsplanerin Mervie Vernal aus dem Kreis Segeberg stellte den Schulentwicklungsplan Inklusion – Förderzentren und Förderlandschaft im Kreis Segeberg 2021 vor und gab Einblicke in den Entstehungsprozess. Der Fokus des Berichts liegt, neben einem Überblick über die im Kreis vorhandenen Förderzentren, erstmalig auch auf der Inklusion von Kindern und Jugendlichen in das Bildungssystem im Kreis insgesamt. Nach einem Hinweis auf den einführenden fachlichen Teil des Berichts, der die Leser:innen für das Thema Inklusion sensibilisieren und ihnen die Komplexität vor Augen führen soll, zeigt Mervie Vernal auf, welche Herausforderungen den Kindern mit Förderschwerpunkten an den Übergängen begegnen – von der Kita auf die weiterführende Schule bis hin zum Wechsel in das Arbeitsleben. Deutlich wird zudem, dass viele Beteiligte angesichts der uneinheitlichen Umsetzung von Fördermaßnahmen an den Standorten der Bildungseinrichtungen einen verbindlichen/klaren Orientierungsrahmen vermissen. Trotz eines sehr aufwändigen Datenbeschaffungsprozesses inklusive eigener Erhebungen an den Förderzentren gibt es nach wie vor Datenlücken. Auch wenn die im Schulentwicklungsplan Inklusion dargestellten Zahlen, Daten und Einschätzungen nicht den Anspruch auf Vollständigkeit erheben, so bilden sie doch eine gute Grundlage für zukünftige Handlungsempfehlungen des Kreises und die politische Beratung zu dem gesellschaftlich so wichtigen Thema Inklusion.

Thema zuweisen